Jeder zweite Erwachsene leidet laut Studien mindestens einmal im Jahr an Rückenschmerzen. Aber auch Kinder und Jugendliche sind immer häufiger betroffen.

Den meisten Beschwerden liegen keine ernsthaften Schädigungen zugrunde, sondern es handelt sich vielmehr um reversible Funktionsstörungen der Gelenke. Dabei handelt es sich häufig um Beschwerden der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule, welche mit oder ohne Ausstrahlung in die Arme und Beine auftreten.

Neben wirbelsäulenbedingten Beschwerden behandeln Chiropraktoren häufig auch Funktionsstörungen der Extremitätengelenke wie z.B. der Knie, Sprunggelenke und Schultern.

Aber auch scheinbar organisch bedingte Beschwerden können ihre Ursache in einer funktionellen Störung der Wirbelsäule haben und erfolgreich chiropraktisch behandelt werden (z.B. Atmungs- und Verdauungsstörungen, Tinnitus, Schwindel).

Woran ist der biomechanisch bedingte Kopfschmerz zu erkennen?

Der biomechanisch bedingte Kopfschmerz (Spannungskopfschmerz) äußert sich in einem drückenden, ziehenden Schmerz, der überall im Kopf sitzen kann.

Der Schmerz strahlt in der Regel vom Schulter-Nackenbereich bis hoch in den Kopf. Bei der Untersuchung lassen sich oft Funktionsstörungen von Gelenken der Halswirbelsäule oder des Kiefers feststellen. Die umgebende Muskulatur ist in einer Art Schutzreflex verspannt. Aus der daraus resultierenden Fehlbelastung entsteht der typische Spannungskopfschmerz.

Was ist ein Bandscheibenvorfall und wie entsteht er?

Eine Bandscheibe wirkt wie ein Stoßdämpfer zwischen den Wirbelkörpern. Sie befindet sich auf der Vorderseite der Wirbelsäule und besteht aus einem runden, gelartigen Zentrum, dem Gallertkern und zahlreichen Schichten starker, ringförmiger Fasern, die den Gallertkern umgeben. Diese schützen den Gallertkern und halten ihn an seinem Platz in der Mitte der Bandscheibe.

In gerader Haltung kann die Wirbelsäule deshalb ungeheuren Lasten standhalten. Bückt man sich, nähern sich an der Vorderseite der Wirbelsäule die Wirbelkörperkanten einander an, während sie an der Rückseite auseinander driften. Dies hat zur Folge, dass der Gallertkern aus seiner stabilen Gleichgewichtslage nach hinten gedrückt wird.

Was leistet der Nacken-Schulter-Arm-Bereich?

Die Halswirbelsäule und der Schultergürtel tragen nicht nur das Gewicht unseres Kopfes, sondern bewegen ihn auch. Dies ist bei 4 bis 8 kg Gewicht eine nicht zu unterschätzende mechanische Leistung. Außerdem verläuft der Großteil aller Nervenbahnen, die das Gehirn mit dem Rest des Körpers verbinden, durch die Halswirbelsäule.

Darüber hinaus unterstützt der Nacken den Gleichgewichtssinn und regt die Augenmuskulatur an. Der Schulter-Arm-Bereich hingegen zählt zu den beweglichsten Körperteilen des Menschen überhaupt und hat aufgrund seiner funktionellen Vielfalt große Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden.

Wie entstehen mechanisch bedingte Rückenschmerzen?

Falsche Körperhaltungen, aber auch Stürze oder Unfälle können Bewegungseinschränkungen bzw. Gelenkfehlstellungen sowie muskuläre Ungleichgewichte auslösen.

Sind diese minimal, bleiben sie zunächst oft unbemerkt, zumal sie anfänglich nur mit einem leichten Schmerz verbunden sind. Der Körper versucht, diese Fehlfunktionen auszugleichen, indem andere Gelenke stärker belastet werden. Diese Ausgleichsreaktionen können über Monate oder Jahre aufrechterhalten werden.